Wundermittel Gips
Besonders im Bauwesen wird der Bedarf an Gips absehbar steigen, denn sein Einsatz dient auch wichtigen gesellschaftlichen Zielen: Unter anderem der Förderung nachhaltiger leichter Bauweisen und ökologischer Wohnraumschaffung. Was das Material so vorteilhaft macht, und wie es sich gut einsetzen lässt, erklärt Doris Pfeffermann vom Bundesverband der Gipsindustrie.
Was macht Gips so wertvoll für die Bauindustrie?
Gips ist ein Baustoff, der in verschiedenen modernen Bauprodukten die Hauptrolle spielt: In den leichten Konstruktionen des Trocken- und Leichtbaus mit Gips- und Gipswerkstoffplatten, bei massiven Gips-Wandbauplatten, bei wohngesunden Gipsputzen oder bei komfortablen Calciumsulfat-Estrichen. Gipsbasierte Bauprodukte sind klimafreundlich, nichtbrennbar, wohngesund, leicht zu verarbeiten und stehen für hochwertiges und bezahlbares Bauen und Wohnen.
Wie lässt sich der Baustoff Gips in der Innenarchitektur einsetzen? Wie wandlungsfähig ist er?
Im Ausbau sind besonders Trockenbauwände und- vorsatzschalen, abgehängte Decken und Bodensysteme wichtig, denn mit diesen Bauteilen wird ein Raum strukturiert und gestaltet. Trockenbaukonstruktionen sind leicht, was einen flexiblen Ausbau in fast jedem beliebigem Grundriss ermöglicht. Außerdem können die Konstruktionen weitestgehend frei gestaltet werden. Zum Beispiel können Wände und Vorsatzschalen gerade oder geschwungen, raumhoch oder halbhoch, mit Nischen, eingebauten Regalen, mit integrierter Beleuchtung und verschiedensten Oberflächen ausgeführt werden. Die erforderlichen Leitungen oder Installationen werden einfach unsichtbar in die Wandkonstruktion integriert. So sind den Ideen der Innenarchitekten, Bauherren oder Badplaner kaum Grenzen gesetzt.
Ist Gips sinnvoll in der Badarchitektur? Wie geht man in Feuchträumen mit dem Einsatz um?
Vorsatzwände, Wände, Vorwandinstallationen, Decken und Böden mit gipsbasierten Baustoffen werden beim Bau und Umbau von Bädern gerne eingesetzt, weil die Kombination aus schneller Bauzeit, Integration der Installationen und freier Formgebung so viele Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Die Verwendung von gipsbasierten Baustoffen in Bädern und Feuchträumen hat sich seit Jahrzehnten bewährt und wird durch die Normung als Stand der Technik bestätigt.
Daher haben die Hersteller hierfür viele geeignete Systeme wie zum Beispiel Installationswände entwickelt. Die Beplankung wird in häuslichen Bädern und Feuchträumen je nach System mit imprägnierten Platten, Gipsfaserplatten, Gipsvlies- oder Spezialplatten ausgeführt, die in manchen Anwendungsfällen mit einem entsprechenden Abdichtungssystem kombiniert werden.
Kann man Gipsprodukte von vor 30 Jahren noch mit dem heutigen Material vergleichen?
In den letzten Jahrzehnten ist viel passiert. Der Energiebedarf für die Produktion wurde deutlich reduziert und das Plattengewicht optimiert, so dass die ohnehin schon ökologischen Gipsplatten noch umweltfreundlicher werden konnten. Das Angebot an Plattenbaustoffen für Feucht- und Nassräume ist gewachsen: Gipsvliesplatten, Spezialgipsplatten mit besonderer Oberflächenhärte und zementgebundene Platten ergänzen hier das Angebot. Zusätzlich wurden Wandsysteme geprüft, die Mitbewohner vor Geräuschbelästigung aus Bädern und Feuchträumen schützen. Sinnvoll ergänzt werden die Systeme durch die passenden Sanitärprodukte, die von führenden Herstellern speziell für den Trockenbau entwickelt wurden. So stehen überzeugende Gesamtlösungen in Trockenbauweise für Bäder und Feuchträume zur Verfügung.
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